Die wertvollsten Fußballvereine der Welt – kein Deutscher in der Top 3
Hört man sich die Urteile internationaler Fußball-Experten an, steht momentan für viele Insider im Grunde fest: Der FC Bayern München ist die Nummer 1. Natürlich gilt in diesem wie in vielen Fällen, dass solche Beurteilungen zumindest zum Teil eine recht subjektive Einschätzung der aktuellen Sachlage sind. Denn in der Tat schwingen in den Analysen der Situation in den verschiedenen Fußball-Ligen und vor allem in den internationalen Pokale gewisse persönliche Sympathien mit. Der klassische Fan von Real Madrid ist meist eher kein bekennender Bayern-Anhänger ManU-Vereinsmitglieder wiederum werden kann den Konkurrenten Liverpool als bestes Team der Welt nennen. Deutlich verlässlichere Werte ergeben sich, wenn es um wirtschaftliche Fragen geht. Also zum Beispiel die Frage, welche Mannschaft im direkten Vergleich das höchste Gewicht auf die sprichwörtliche Waage bringt.
Wertvollste Vereine sind auch die erfolgreichsten
Da es um einen internationalen Vergleich geht, werden die folgenden Daten natürlich in US-Dollar angegeben. Im ersten Schritt kann bei der Auswertung der ersten 20 Positionen unter den wertvollsten Fußballvereinen der Welt attestiert werden: Schlecht schneidet die Bundesliga jedenfalls nicht ab. Denn immerhin derzeitige Teams der wichtigsten deutschen Liga schaffen es in das Ranking. Jahr für Jahr ermittelt das weltbekannte Forbes-Magazin den Wert der großen Vereine, die im globalen Fußball-Zirkus eine Rolle spielen. Auch das Portal welt.de widmet sich der Statistik aus dem Jahr 2014 und erläutert in der Betrachtung der Ergebnisse aus der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Saison, welche Faktoren in die Kalkulation im Einzelnen mit eingeflossen sind bzw. auch in den kommenden Jahren in die Tabelle der Fußballvereine mit dem größten Wert berücksichtigt werden.
Verschiedene Faktoren sind Teil der statistischen Erhebung
Neben dem reinen operativen Vereinsergebnis kommen in erster Linie die Umsätze sowie der jeweilige Schuldenstand zum Tragen. Deutlich wird beim Blick auf die Statistik für 2014, dass das „Big Business“ nach wie vor in Europa gemacht wird. Dominiert wird das Ranking von spanischen, englischen, italienischen und deutschen Mannschaften, wenngleich es mit Galatasaray Istanbul auf Platz 16 und einem Wert von 0,34 Milliarden Dollar wenigstens ein türkisches Team auf die Liste schafft. Die Reporter von spiegel.de rechnen die Forbes-Daten bereits um und geben den Wert des wertvollsten Fußballvereins der Welt mit 2,5 Milliarden Euro an. Platz 1 geht damit klar und eindeutig an den spanischen Rekordmeister Real Madrid. Und auch den zweiten Platz kann sich eine Mannschaft aus Spanien sichern. Nach den 3,44 Milliarden US-Dollar, die „Real“ als Wert vorweisen kann, ist das Ergebnis des FC Barcelona mit 3,20 Milliarden US-Dollar keineswegs zu unterschätzen.
Deutscher Rekordmeister auf dem vierten Platz anzutreffen
Die gedachte Bronze-Medaille geht an Manchester United – mit einem Wert von 2,81 Milliarden Dollar, was bereits einem gewissen Abstand auf die beiden Bestplatzierten entspricht. Noch deutlicher fällt die Differenz zu Platz 4 – ja, zu dem FC Bayern München – aus. Die Bayern belegen hier zwar einen mehr als respektablen Rang, bringen im Vergleich mit 1,85 Milliarden Dollar (oder umgerechnet 1,33 Mrd. Euro) bereits merklich weniger Wert ins Rennen. Andersherum könnte man sagen, dass der FCB trotz dieses Unterschied zu den beiden vor ihm liegenden Teams den sportlichen Vergleich auf keinen Fall scheuen muss. So wird in gewisser Weise erkennbar, dass gerade die Kapitalstärke, wegen der der deutsche Rekordmeister oft in der Kritik steht, im Vergleich mit den anderen Größen des europäischen Fußballs allein nicht den Erfolg ausmacht. Und: Der Abstand ist durchaus gravierend.
Weitere Bundesliga-Teams liegen im mittleren Bereich
Diese klare Linie findet sich nochmals zwischen dem vierten und fünften Platz. Diesen belegt der FC Arsenal mit einem Wert von 1,33 Milliarden Dollar. Der Wert des nächst platzierten Vereins, FC Chelsea, fällt abermals wesentlich geringer aus. Das Londoner Team hat laut Forbes einen Wert von 0,86 Milliarden Euro – gleiches gilt für Manchester City auf Platz 7. Hier scheint der Unterschied also eher marginal. In die Top 10 schaffte es am Ende tatsächlich nur ein Bundesliga-Verein. Die Borussia aus Dortmund scheiterte mit 0,59 Mrd. Euro an der Hürde – und diese definiert der FC Liverpool mit einem Wert von rund 100 Millionen Euro mehr. Ähnlich knapp, wie es vielfach in der ersten deutschen Liga aussieht, verhält sich das Verhältnis zwischen Dortmund und Schalke in der Auswertung. Die „Knappen“ belegen mit 0,58 Milliarden Euro Platz 12. Der vierte deutsche Verein ist der Hamburger SV. Wert: 0,32 Mrd. Euro.
Regelrechter Umsatz-Boom bei den weltweiten Spitzenteams
Interessant ist übrigens der Vergleich mit den Statistiken früherer Jahren. Den die spanischen Erzrivalen Barcelona und Madrid bestimmten die Liste nämlich noch nicht allzu lange, wie ein Bericht der Rheinischen Post zeigt. Im Jahr 2012 sah die Lage noch ziemlich anders aus. Damals belegte der im Besitz der Familie Glazer befindliche Verein Manchester United (2,23 Mrd. Dollar) mit einigem Abstand den ersten Rang. Erst danach kam Real Madrid mit einem Wert von 1,88 Milliarden Dollar. Aber: Während ManU fest in familiärer Hand ist, „gehört“ Real den Klubmitgliedern. Für den typischen Fußball-Fan ist dies durchaus ein gravierender Unterschied. Auch Barca konnte seinen Wert binnen zwei Jahren merklich aufbessern, denn 2012 lag dieser noch bei 1,307 Mrd. USD. Der FC Bayern und Arsenal London haben seit dem Jahr im Grunde genommen die Plätze getauscht, denn Arsenal belegte zuvor noch den vierten Rang.
Auch der BVB darf sich über deutlichen Wertgewinn freuen
Einen ähnlichen Platz-Tausch hatte es im Jahr zuvor schon zwischen Real Madrid und dem vorherigen Spitzenreiter Manchester United gegeben, der bis 2013 die Liste angeführt hatte. Zeitweise sogar mit beachtlichem Vorsprung. Im selben Jahr hatte sich Borussia Dortmund mit seinen treuen Fans und dem vorbildlichen Management bereits auf den 13. Rang vorgearbeitet. Der FCB steigerte seinen Wert in nur zwei Spielrunden um mehr als 600 Millionen Dollar. Auch dieses Ergebnis spricht Klartext. Für den BVB ging es um insgesamt drei Plätze nach oben von 2012 bis 2014. Damit unterstreicht der Verein – mal von der aktuellen Tabellenposition abgesehen und allen spielerischen Schwierigkeiten zum Trotz – seine wirtschaftliche Position hinter dem FCB. Klar wird in dieser chronologischen Gegenüberstellung auf der anderen Seite, wie deutlich die großen Clubs ihre Umsätze in den vergangenen Jahren steigern konnten.
Der Dank geht dabei vor allem an die Abteilung Merchandising. Die Bereitschaft zum Geldausgeben ist ungebrochen. Denn der Wille zur optischen Identifizierung auf Seiten der Fans ist groß. Vor allem die großen Spieler-Namen lassen beim Trikot-Kauf die Kassen der Vereine klingeln. Die steigenden Preise für Eintrittskarten in den Stadien, die gerne mit den höheren Nebenkosten begründet werden, bringen den Clubs ebenfalls frisches Kapital.