Angezählt: PSG-Sportdirektor mit scharfer Kritik an Thomas Tuchel
Nach zwei Pleiten zum Auftakt in die neue Saison hat sich Paris Saint-Germain mit zuletzt vier Siegen in Folge wieder eingespielt. Vor wenigen Tagen wurde Angers mit 6:1 besiegt, sportlich läuft es also bestens. Dennoch handelte sich Trainer Thomas Tuchel zuletzt die bisher heftigste Kritik seines Sportdirektors ab, seit er in Paris das Traineramt übernommen hat. Die Gründe dafür liegen aber nicht in sportlicher Natur.

Brenzlig: Tuchel wird von PSG-Sportdirektor Leonardo scharf kritisiert.
Leonardo: Aussagen haben uns nicht gefallen
Die Beziehung zwischen PSG-Sportdirektor Leonardo und Coach Thomas Tuchel gilt seit geraumer Zeit als angeschlagen. Wie sehr, zeigt aktuell wieder der jüngste Fall aus der französischen Metropole. Tuchel hatte vor einigen Tagen öffentlich Neuverpflichtungen eingefordert und damit seinen Sportdirektor regelrecht zum Platzen gebracht. „Die Aussage hat uns nicht gefallen“, erklärte Leonardo am Freitag. „Dem Klub gefielt es nicht, und mir persönlich gefiel es auch nicht.“ Paris hätte Verluste in Höhe von rund 100 Millionen Euro aufgrund der Corona-Pandemie zu beklagen. Zum jetzigen Zeitpunkt teure Neuverpflichtungen einzufordern, sei deshalb nicht angebracht.
„Ich denke, wir müssen die Situation verstehen, die wir alle durchleben, nicht nur der Fußball. Es ist eine sehr ernste Lage. (…) Wenn er bleiben möchte, muss er die Klub-Politik und die internen Regeln respektieren“, so Leonardo weiter. Und: „Das Wichtigste ist, um in diesem Klub zu bleiben, dass man glücklich ist. Man muss den Willen haben, für den Klub zu leiden, auch wenn wir eine schwierige Zeit durchmachen.“ Mit Blick auf eine mögliche persönliche Strafe für Tuchel gab Leonardo an: „Wir werden intern sehen, wie wir vorgehen.“
Tuchel in Paris: Nie ganz ohne Kritik
Leonardo ist nicht der Einzige, der in den letzten Monaten immer wieder mal Kritik an Thomas Tuchel äußerte. Der Chefcoach konnte seine Kritiker durch den Gewinn aller nationalen Titel und das Erreichen des Champions-League-Finals aber zumindest kurzzeitig zum Schweigen bringen. Dennoch gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass der in rund einem Jahr auslaufende Vertrag von Tuchel in Paris verlängert wird. Ganz ungerechtfertigt scheinen die Forderungen von Tuchel aber wiederum auch nicht. Der Klub hat mit Edinson Cavani, Thiago Silva, Thomas Neunier, Tanguy Kouassi und Eric Maxim Choupo-Moting einige gute Spieler abgegeben. Neu verpflichtet wurden bisher aber lediglich Alessandro Florenzi und Ersatzkeeper Alexandre Letellier.