Bayern-Siegesserie beendet - welche Probleme?
Die Siegesserie der Bayern ist vorbei. Auch unter Trainer Hansi Flick lassen sich die Probleme nicht einfach von heute auf morgen lösen. Jetzt wird bei den Bayern über Javier Martínez diskutiert.

Bayern München haben Probleme mit Martínez.
Im Spiel gegen Leverkusen konnte er sich nicht gegen Leon Bailey durchsetzen und verlor den Ball aus den Augen. Der schlaksige Spanier gehört zu den alten Recken des Clubs. Weder er noch der Rest des Vereins will sich eingestehen, dass die besten Zeiten des Verteidigers vorbei sind. Sein gebrauchter Körper reicht nicht mehr aus, um das umzusetzen, was notwendig wäre. Das ist natürlich schmerzhaft, doch ihn aus Mitleid weiterhin im Feld einzusetzen, ist wenig sinnvoll. Das zeigte eine Situation gegen Leverkusen: Martínez konnte den Ball nicht stoppen und so flog dieser durch einen Schuss von Leon Bailey ins Tor. Neuer fluchte über die schwache Leistung des Spaniers. Der FC Bayern verlor die Partie.
Glücksphase ist vorbei
Als der Schiri Guido Winkmann das Spiel gegen Leverkusen abpfiff, endete die Glücksphase der vergangenen Wochen. Interimscoach Hansi Flick war allerdings nicht überrascht. Denn er hatte es bereits geschafft, die Negativphase der letzten Monate zu beenden. Nach seiner Übernahme stabilisierte sich die Mannschaft umgehend. Und Flick schaffte es, die ersten vier Pflichtspiele mit sechzehn zu Null Toren zu gewinnen. Das ist ein absoluter Startrekord. Doch die Begegnung gegen Leverkusen deckte etwas auf: Auch wenn Flick ein Top-Trainer ist, so ist er doch kein Magier. Er kann nicht zaubern und auch er ist nur ein Mensch, der ab und zu mal ein Spiel verliert. Außerdem sind viele Probleme im Münchner Verein noch nicht beseitigt worden. Die Glücksphase sorgt lediglich dafür, dass die Probleme erneut verdeckt wurden. Jetzt wird das ganze Negative wieder sichtbar. Das zeigt, dass der FC Bayern dringend an seinen Baustellen arbeiten muss.
Was läuft bei den Bayern schief?
Im Falle der Bayern zeigt sich, dass nicht immer die Schuld beim Trainer gesucht werden kann. Ex-Coach Niko Kovac war sicher nicht perfekt, doch ihn zum Buhmann und Verantwortlichen aller Probleme zu machen, war nicht fair. Denn das Team wird ab und zu ein Spiel verlieren und das liegt nicht unbedingt immer am Trainer, sondern auch an der Wirtschaftlichkeit und der Politik des Vereins. So haben die Münchner in der Vergangenheit viel Geld in neue Transfers investiert. Damit sollte die Defensive stabilisiert werden. Mit Lucas Hernández und Benjamin Pavard wurden zwei Innenverteidiger zum hohen Preis eingekauft. Allerdings wurde vergessen, die „Sechs“ der defensiven Abwehrreihe zu besetzen. Sie spielt bei den Bayern eine große Rolle. Kandidaten gibt es zwar, doch keiner ist durchschlagkräftig. Es fehlt einer, der reinhaut, der führt und mal laut wird. Und Javier Martínez, der ehemals auf dieser Position brillierte, erkennt, dass er diese Leistung körperlich nicht mehr aufbringen kann. Gegen schnelle Offensivreihen kommt er oft nicht mehr an. Laut ist der 31-jährige Spanier ebenfalls nicht. Hinzu kommt, dass Hernandez und Süle gerade ausfallen, die eigentlich zu den Stammverteidigern zählen, sodass der Spanier auf sich selbst angewiesen ist.
Flick stellt sich hinter Martínez
Flick, der zu den Trainern gehört, die gut mit ihren Spielern umgehen und diese auch mal trösten, stellte sich hinter Martínez. Am Tag nach der Niederlage gegen Leverkusen sagte Flick auf einem Fantreffen, dass der Spanier ein wichtiger Teil des Teams sei, der sich auf mehreren Positionen einsetzen lässt und seine Sache gut mache. „Ich kann mich als Trainer auf ihn verlassen. Er geht für einen durchs Feuer.“ Man kann also damit rechnen, dass Martínez am Samstag wieder als Innenverteidiger in Erscheinung tritt. Ob das clever ist, wird sich zeigen. Denn am Wochenende kommt es zum Duell mit Tabellenführer Mönchengladbach. Dann muss sich Martínez gegen die starken Fohlen-Stürmer Breel Embolo, Alassane Plea und Marcus Thuram durchsetzen.