Blutdoping Skandal größer als vermutet
Der Blutdoping-Skandal, der Anfang des Jahres während der nordischen Ski-WM aufgedeckt worden war, weitet sich aus. Laut Anti-Doping-Agentur gibt es neue Erkenntnisse. Angeblich sind deutlich mehr Sportler involviert, als bisher angenommen.

Mehr Sportler in den Eigenblutdoping-Skandal verwickelt, als bisher vermutet.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Mittlerweile ist klar, dass das Blutdoping in vielen Ländern angewendet wurde und es sich um ein internationales Netzwerk handelte. „Wir stecken mittendrin und haben noch drei Monate für die Ermittlungen. Jetzt wissen wir, dass wir es mit einem der größten Dopingskandale überhaupt zu tun haben“, erwähnte Mortsiefer ebenfalls.
Operation Aderlass: Bislang 15 Sportler bekannt
Bei der Operation Aderlass sind bisher 15 Sportler öffentlich bekannt. Dabei handelt es sich sowohl um Ex-Sportler als auch um noch aktive Sportler. Den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge sind bisher Beteiligte aus fünf verschiedenen Sportarten, unter anderem der Leichtathletik, dem Radsport, dem Ski-Langlauf, dem Biathlon sowie dem Eisschnelllauf in den Skandal verwickelt. Einige Sportler, wie der Ex-Radsprinter Danilo Hondo gaben schon zu, Blutdoping von dem Erfurter Arzt erhalten zu haben. Darüber hinaus wurde gegen den ehemaligen deutschen Eisschnellläufer und derzeitigen Coach Robert Lehmann-Dolle ein Verfahren eingeleitet.
Der Arzt Mark S. sowie seine Komplizen sind derzeit noch immer in Haft. Sie werden akutell vernommen. „Das ist wie ein Puzzle, aber irgendwann sind die Ermittlungen abgeschlossen. Es wird ziemlich sicher eine Klageschrift gegen den Arzt geben“, sagte Vorstand Mortsiefer weiter.
Anti-Doping-Agentur übernimmt Kontrollen
Während der Nordischen Skiweltmeisterschaft im Februar 2019 in Seefeld riefen die Ermittler die „Operation Aderlass“ aus. Bisher sind 16 Sportprofis aus sieben Ländern bekannt, die Blutdoping betrieben und mit dem Arzt Mark S. zusammengearbeitet haben. Die Nationale Anti-Doping-Agentur selbst hat mit den Verhören und dem laufenden Strafverfahren nichts zu tun. Aber sie befindet sich im regen Austausch mit dem Ermittlungsteam. Das im Jahr 2015 in Deutschland eingeführte Anti-Doping-Gesetz sorgt für mehr Spielraum bei den Ermittlungen. Die Anti-Doping-Agentur übernimmt weiterhin die Kontrollen von Sportlern. Im letzten Jahr registrierte sie 69 Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln. Im Jahr zuvor waren es über 80 Verstöße, die entdeckt wurden. Die Zahl der Sportler, die Doping betreibt, ist also rückläufig. Finanziert wird die Anti-Doping-Agentur hauptsächlich vom Staat. Der Fußballbund steuert ebenfalls Geld bei. Die Wirtschaft unterstützt die Agentur derzeit nicht.