DFL entscheidet: Bundesligapause bis 30. April
Die Vertreter der Bundesliga haben heute verkündet, dass die 1. und 2. Bundesliga bis zum 30. April pausieren werden. Danach sind Geisterspiele geplant.

Christian Seifert im Anschluss der Mitgliederversammlung der DFL auf einer Pressekonferenz.
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert erklärte der Presse, dass bei einer Fortsetzung der Bundesliga bis voraussichtlich August keine Zuschauer im Stadion dabei sein dürften. Allerdings versuche man, so schnell es geht, Geisterspiele auszurichten, damit die Ligen die Saison zu Ende führen und überleben können.
Wie soll Saisonende aussehen?
Noch hat Seifert keine Entscheidung über mögliche Auf- und Abstiegsregelungen getroffen. Auch wie die künftige Ligenstärke aussehen soll, liegt noch im Dunkeln: „Die Ligen standen noch nie enger zusammen als derzeit. Wir wollen den Profifußball irgendwie durch diese Phase bringen. Auch hier wird es einen Neustart geben, und dafür wird es Pläne geben müssen“, so Seifert weiter. Die Clubs müssen zudem weitere Einnahmeverluste verkraften. Aber der DFL plant, die Lizenzierungsverfahren in den kommenden Monaten anzupassen, damit es die Bundesligavereine leichter haben.
Einige Clubs, so Seifert, würden durch die ausbleibenden Einnahmen ab Juni schwere existenzielle Probleme haben. Das hätten die einzelnen Selbstauskünfte der Bundesligavereine gezeigt. Zahlreiche Spieler hatten bereits einem Gehaltsverzicht zugestimmt und in vielen Vereinen wurde vorübergehend Kurzarbeit eingeführt.
Krise gemeinsam überstehen
Wie die Vereine die Krise finanziell überstehen, das erarbeitet der DFL derzeit. Unter anderem plant Seifert mit einem Bündel an Maßnahmen die Clubs zu entlasten. Unter anderem möchte er mit „geringstmöglichem Personaleinsatz die Spiele vorübergehend durchführen.“ Zudem soll eine medizinische Taskforce eingerichtet werden, die zusammen mit den medizinischen Fachkräften der Bundesligaclubs einen verbindlichen medizinischen Leitfaden erstellt. Dieser Leitfaden klärt unter anderem Fragen wie: In welcher Form und wann kann wieder auf hohem Level Profifußball gespielt werden?
Seifert ist ein hervorragender Kapitän
Christan Seifert hat es als DFL-Geschäftsführer nicht leicht, die existenzbedrohten Bundesligaclubs zu retten. Bisher macht der ehemalige Chefvermarkter als Krisenmanager eine gute Figur. Der 50-Jährige weiß, dass die Lage dramatisch ist. Im Livestream erklärte er den Journalisten „Es geht ums Überleben“. Viele Vereine sind von den Medienerlösen und Zuschauereinnahmen abhängig. Diese machen im Durchschnitt mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen aus. Es geht um 56.000 Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen. Seifert will diese erhalten. Und deshalb will er die Saison zu Ende spielen, irgendwie und irgendwann. Der Beschluss darüber soll aber den Gegebenheiten angepasst werden. Das heißt, nichts ist derzeit klar. Seifert bleibt flexibel und steuert als Kapitän mit Richtungswechseln, aber er steuert mit großer Verantwortung. Und die bedarf es, um die Bundesliga zu retten.