Bundestrainer gefunden! Hansi Flick startet am 2. September in Liechtenstein
Die Tinte war gerade frisch getrocknet. Da schickte der Nachfolger von Joachim Löw auch direkt die ersten Worte hinaus in die Fußball-Welt. Seine Vorfreude sei riesig, ließ Hans-Dieter Flick alle wissen. Denn: „Ich sehe die Klasse der Spieler, gerade auch der jungen Spieler in Deutschland. So haben wir allen Grund, die kommenden Turniere, zum Beispiel die Heim-EM 2024, mit Optimismus anzugehen“, meinte der neue Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Hansi Flick eben.

2014 hat es noch nicht geklappt. Aber sieben Jahre später wird Hansi Flick neuer Bundestrainer. Foto: PA Images
2014 „flüchtet“ Hansi Flick und wird DFB Sportdirektor
Tatsächlich heizte der bisherige Trainer des FC Bayern selbst die Diskussionen noch einmal an, als er selbst die Münchner Macher überraschte. Nach dem Gastspiel des deutschen Rekordmeisters beim VfL Wolfsburg (3:2) machte Flick nämlich öffentlich, seinen Vertrag bei Bayern München im Sommer nicht mehr zu erfüllen und äußerte den Wunsch, sein Engagement an der Säbener Straße zu beenden. Es war Flicks persönliche Retourkutsche an Hasan Salihamidzic, mit dem er wochenlang im Dauerstreit stand. Und er überrollte damit die Bosse der Bayern regelrecht. Aber es war auch klar: Hansi Flick will den Job als Nationaltrainer. Jenen Job, den er sich vermutlich 2014 schon erhofft hatte.
Denn wir erinnern uns gerne zurück: Bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien erreichte Joachim Löw mit dem Titel des Weltmeisters gemeinsam mit der DFB-Auswahl den Gipfel. Viele hatten damals erwartet, das Löw in der Stunde des größten Triumphs zurücktreten würde. Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Vielleicht hatte das auch Hansi Flick erwartet, der Löw seit 2006 als Assistent der deutschen Nationalmannschaft begleitet hatte. Aber Löw blieb – und Flick übernahm den Posten als DFB Sportdirektor.
Einmalige Monate mit Flick als Bayern-Trainer
Danach schnupperte er als Geschäftsführer Sport 2017/18 bei der TSG Hoffenheim wieder im Vereinsfußball rein, ehe er 2019/20 als neuer Co-Trainer bei den Bayern anheuerte. Weil aber unter Niko Kovac die Resultate immer schlechter wurden, übernahm Hansi Flick den Posten als Cheftrainer interimsweise – und wurde dann sehr schnell befördert. Denn Flick hauchte der Bayern-Mannschaft neues Leben ein. Und unter seiner Regie wurden die Münchner dann sogar Sextuple-Sieger, räumte alles ab, was es im Vereinsfußball auch nur abzuräumen gibt. Hansi Flick kann also durchaus Titel gewinnen.
Seine Mission als Bundestrainer startet am 2. September 2021 mit der Partie in Liechtenstein im Rahmen der WM-Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Am 5. September geht es weiter mit dem Match gegen Armenien. Und am 8. September wird dieser Länderspiel-Block dann mit dem Auswärtsspiel auf Island abgeschlossen. Einen gewissen Druck wird der neue Bundestrainer bereits bei diesen ersten Pflichtspielen an der Seitenlinie verspüren. Denn nach dem 1:2 zu Hause gegen Nordmazedonien ist die deutsche Nationalmannschaft etwas unter Zugzwang geraten. Nur der Gruppensieger erreicht die WM 2022 nämlich auf direktem Weg. Und Erster ist momentan Armenien mit drei Siegen aus den ersten drei Partien. Deutschland kommt nach Erfolgen gegen Island (3:0) und in Rumänien (1:0) auf sechs Punkte.