Deutschland gegen Serbien 1:1
Die neue Nationalmannschaft hatte gestern im Länderspiel gegen Serbien ihren Auftakt. Das Ergebnis ein 1:1. Das Team von Löw zeigte im Spiel einige Schwächen. Beim ersten EM-Qualifikationsspiel am kommenden Sonntag gegen die Niederlande muss es besser laufen.

Deutschland – Serbien, Leroy Sane war im Zweikampf oft der Schwächere.
Es fehlten Highlights
Richtige Highlights gab es bei der deutschen Nationalmannschaft nicht. Zudem schwächelte die Offensive leicht. Das Spiel nach vorne war zum Teil ideenlos und es fehlte an Tempo. Die Deutschen wussten trotz hohem Ballbesitz nicht, was sie mit diesem anfangen sollten. Über viele Strecken war das deutsche Angriffsspiel lahm und es fehlten Überraschungsmomente. Im Mittelfeld mangelte es ebenfalls an Elan und Schnelligkeit. Löw erklärte: „Die Automatismen haben nicht gegriffen, es war schade, dass wir so früh in der Partie ein Tor kassiert haben“. Wenn es dann mal schnell nach vorne ging, nutzen die Stürmer Werner, Sané und Reus kaum Chancen, um ein Tor zu erzielen. Sie agierten zum Teil fahrlässig. Timo Werner scheiterte mehrmals freistehend vor dem Tor. „Wir hatten viele Torchancen, die wir zu wenige nutzten, da muss mehr kommen“, sagte Goretzka nach dem Spiel. Er war für den Ausgleich verantwortlich.
Bessere Körpersprache
Wie ist die Stimmung im Team nach dem Unentschieden gegen Serbien? Es herrscht bei den deutschen Spielern Unsicherheit. Das zeigte sich schon während der Partie. Nach dem frühen Tor der Serben und vergebenen Chancen sank der Mut der deutschen Spieler. „Wir fingen gut an, auch waren die Spieler mutig. Dann kommt das Tor. Die junge Mannschaft muss mit solchen Situationen erst lernen, umzugehen“, bemerkte Jürgen Klinsmann. Aber was stimmte nicht? Sicher ist, dass es keinen Leader gibt. Einen, der die Ärmel hochkrempelt und den Rest der Mannschaft mitzieht. Dienstältester und damit ein Anführer wäre Gündogan. Doch der zeigte am Platz wenig Körpersprache und war in vielen Phasen so gut wie unsichtbar. Gegen die Niederlande am Sonntag darf es deshalb an Aggressivität, Mut und Selbstbewusstsein nicht fehlen.
Bundestrainer Löw nahm alles nicht ganz so ernst: „Die Mannschaft hat noch nie in dieser Form zusammengespielt und war trotz allem recht gut“. Dass sich diese Schwächen nicht einfach in wenigen Tagen auflösen, ist klar. Deshalb hat Löw angekündigt, Toni Kroos und Marco Reus gegen die Niederlande von Beginn an einzusetzen. Der Test gegen Serbien zeigte jedenfalls, dass es das Team ohne erfahrene Spieler nicht schafft. Erst nach dem Einwechseln von Goretzka und Reus spielte die Nationalmannschaft strukturierter.