DFL testet Fußballer, aber keine Bestätigung da
Die DFL ist verzweifelt und plant jetzt, alle Fußballprofis der 1. und 2. Bundesliga auf das Coronavirus zu testen. Gestartet wird damit am heutigen Donnerstag. Damit soll die Bundesregierung überzeugt werden, sich für eine Weiterführung der Bundesliga zu entscheiden.

Wann startet die Bundesliga wieder? DFL will ab heute alle Spieler testen.
Merkel wird heute keine Entscheidung fällen
In der heutigen Konferenz von Bundeskanzlerin Merkel und ihren Ministerpräsidenten wird die Bundesliga zwar ein Gesprächsthema sein, doch Experten gehen davon aus, dass Merkel heute keine Entscheidung fällen wird. Auch wenn die ganze Hoffnung der DFL auf den heutigen Gesprächen liegt. Eine mögliche Zustimmung über die Fortsetzung in Form von Geisterspielen wird wohl erst im Mai erfolgen. Zwar hatten die Sportminister letzte Woche einen Wiederbeginn für Mitte Mai in Aussicht gestellt, doch ein Sprecher der Sportministerkonferenz erklärte der Presse gegenüber: „Wir rechnen derzeit nicht mit einer Entscheidung über Öffnungen nach dem Gespräch der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten. Die ganzen Auswirkungen der vorsichtigen Lockerungen werden sich vermutlich erst im Verlauf der kommenden Woche vollständig abschätzen lassen. Frühestens Anfang Mai könnte es einen Beschluss geben.“ Die DFL wird also weiterhin auf eine endgültige Entscheidung warten müssen.
Laschet macht einen Rückzieher
In den letzten zwei Wochen sprachen sich sowohl Bayerns Ministerpräsident Söder wie auch der NRW Ministerpräsident Laschet für eine Weiterführung der Bundesliga aus. Jetzt ist Laschet allerdings eher vorsichtig: „Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, über weitere Maßnahmen erst zu entscheiden, wenn wir valide Zahlen dazu haben, wie sich die ersten Öffnungen ausgewirkt haben. Da diese Zahlen heute noch nicht vorliegen, werden wir über mögliche größere gemeinsame Öffnungsschritte frühestens am 6. Mai sprechen können.“
Die Bundesliga wollte eigentlich am 8. Mai starten. Damit steht sie erneut unter Termindruck. Vielleicht sollte sie sich für einen Abbruch entscheiden, wie es bereits andere europäische Ligen getan haben. Es wäre sicher die beste Lösung. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte: „Es ist völlig ausgeschlossen, dass erst im Juni gespielt wird, dann kannst du es gleich vergessen. Wir haben ja noch neun Spieltage zu spielen, wir haben noch Relegationsspieltage. Und dann kommt der DFB-Pokal noch dazu. Und wir müssen damit rechnen, dass auch mal ein Spiel ausfällt.“
Strengeres Vorgehen notwendig
Ein Thema der Bundesregierung wird der Umgang mit den Corona-Tests sein. Sie fordert ein strenges Vorgehen, falls ein Fußballer, Trainer oder Personal positiv getestet werden sollte. Die Sportminister verlangen: „Die SMK weist darauf hin, dass im Falle einer positiven Testung von Spielern und Betreuern Quarantänemaßnahmen für das betroffene Team erforderlich sind.“ Die DFL hatte das zuvor ihn ihrem vorgestellten Maßnahmenkatalog abgelehnt. Sie wollte nur den Spieler selbst unter Quarantäne stellen. Wichtig sind zudem einheitliche Regelungen, die bundesweit für den Sport gelten, auch wenn die Bekämpfung der Pandemie Ländersache ist.
Merkel eher kritisch eingestellt
Und genau das ist das nächste Problem: Jedes Bundesland kann selbst entscheiden, ob und wo die Mannschaften trainieren dürfen. Sollte ein Bundesland sich gegen die Geisterspiele aussprechen, könnte es zu weniger Spielen kommen, oder die Mannschaft muss zum Spielen in ein anderes Bundesland reisen. Das würde die DFL vor neue Herausforderungen stellen. Aus internen Kreisen weiß man, dass Merkel den Geisterspielen kritisch gegenübersteht. Wenn sie zustimmt, dann nur, weil sie überredet wurde. Abgesehen von Söder und Laschet scheinen auch die anderen Ministerpräsidenten der Wiederaufnahme der Bundesliga kritisch gegenüberzustehen. Immerhin hat sich das Bundesministerium für Arbeit und Soziales jetzt auf die Seite der Bundesliga und DFL gestellt und in einem Schreiben an das Kanzleramt grünes Licht für den Re-Start gegeben.