Es kriselt bei Manchester United
Seitdem sich Sir Alex Ferguson von Manchester United verabschiedet hat, steckt der Club in der Krise. Einige behaupten, dass der sportliche Absturz des Vereins hausgemacht ist. Damit Manchester United erneut erfolgreich ist, benötigt der Traditionsclub einen Neustart sowie eine realistische Einschätzung der Lage.

BARCELONA: Trainer Jose Mourinho während des Spiels Valencia gegen Manchester United.
Manchester United hat nichts zu lachen
Manchester United war unter Sir Alex Ferguson ein brillanter Verein, davon ist heute fast nichts mehr übrig. Der Ruf des Clubs ist besser, als die Fakten. Denn in den letzten fünf Jahren gelang es der englischen Top-Mannschaft nicht, einen Titel in der Champions League zu ergattern. Der letzte Sieg ist fast zehn Jahre her. Natürlich ist United noch immer ein großer Club, doch das Fußball-Schwergewicht muss Verantwortung für vergangene Fehlentscheidungen übernehmen. Denn die Entscheidungspolitik der letzten Jahre war gelinde gesagt katastrophal. Die zahlreichen Veränderungen haben wenig funktioniert. Besonders fatal war der Einkauf von schlechten Spielern und Managern. Und der aktuelle Coach José Mourinho verbessert die Situation nicht. Er liegt im Dauerstreit mit einigen seiner Spieler und scheint, was seine Arbeitsweise anbelangt, einen Freifahrtschein zu haben.
Wirtschaftliche Probleme zwingen zum Umdenken
Die Manchester United Fans sind unzufrieden und wütend. Sie machen vor allem den portugiesischen Trainer für das Desaster verantwortlich. Doch trotz ausbleibender Erfolge kann der englische Club Mourinho nicht entlassen. Denn dieser hat einen Vertrag bis 2020. Ihn vorzeitig gehen zu lassen, wäre für den Verein ein teures Geschäft. Rund 12 Millionen Euro müssten sie diesem als Abfindung zahlen. Trotzdem, nicht zu handeln und den Fokus auf Marketing und Werbung zu legen, ist ebenfalls nicht sinnvoll. Sportexperten glauben, dass United umdenken muss. Ein strategischer Plan wäre unter anderem die Einstellung eines Fußball- oder Sportdirektors. Das wäre ein Blick nach vorne. Auch scheint es, trotz aller Gegenwehr des englischen Clubs, notwendig zu sein, sich von dem temperamentvollen Mourinho zu trennen. Schon jetzt gibt es Gerüchte über einen möglichen Nachfolger: den Trainer Mauricio Pochettino, der derzeit bei Tottenham angestellt ist.