Fifa will mehr Auswechselungen erlauben
Um die laufende Saison fortzusetzen, bleibt den Ligen in Europa nicht mehr viel Zeit. In nur ein paar Wochen müssten die noch fehlenden Spieltage stattfinden. Die FIFA hat eine Idee, wie das möglich wäre.

FIFA will mehr Auswechselungen erlauben.
Die Ifab, das ist das International Football Association Board, entscheidet derzeit über diesen Vorschlag. Wahrscheinlich wird es zu einer Zustimmung kommen. Für die jeweiligen Ligen würde diese Neuregelung mehr Flexibilität beim Einsatz von Spielern bedeuten. Die Regelung könnte bis zum Ende dieses Jahres für alle Spiele inklusive der Wettbewerbe gelten. Eventuell wird diese Idee aber bis zum 31. Dezember 2021 aktiv sein, sodass auch die Europameisterschaft von mehr Auswechselungen profitiert. Kommt es zu einer Verlängerung, wäre sogar ein sechster Wechsel erlaubt.
Verletzungsgefahr wäre groß
Die Fußballverbände der europäischen Länder sind aufgrund finanzieller Engpässe und ausbleibender Einnahmen bestrebt, die noch ausstehenden Spieletage zu Ende zu bringen. Besonders stark drängen die Serie A, die Premier League und die Bundesliga auf eine Weiterführung der Saison. Im europäischen Fußball ruht der Ball seit fast zwei Monaten. Ob der Betrieb wieder aufgenommen wird, muss die Politik entscheiden. Und selbst, wenn es in dieser Woche Grünes Licht gibt, so bleibt den Ligen nicht viel Zeit, für den Abschluss der Saison.
Was die Bundesliga betrifft müsste diese am 30. Juni beendet werden. Die Vereine müssten viele Spiele in ganz kurzer Zeit absolvieren, dass ist ein Kraftakt, der vor allem den Fußballern auf dem Feld viel abverlangt. Die Fifa weiß das und befürchtet, dass sich das Risiko von Verletzungen aufgrund von Überlastungen erhöhen könnte. Ein Fifa-Sprecher sagte: „Wir stehen vor einer einzigartigen Herausforderung, die sich weltweit bei der Durchführung von Wettbewerben gemäß dem ursprünglichen Kalender ergibt.“ Deshalb müsse die Spielsicherheit höchste Priorität haben.
Bundesligaweiterführung noch unklar
Wenn die Auswechsel-Idee der Fifa in Kraft treten sollte, dürften die nationalen Fußballverbände eigenständig entscheiden, ob sie diese temporäre Regeländerung übernehmen wollen. Ziemlich sicher dürfte die Bundesliga davon Gebrauch machen. Zumal es bei der Neuerung nicht unbedingt zu einer Beeinträchtigung des Spielflusses kommt. Denn laut Fifa kann es zwar bis zu fünf Wechselmöglichkeiten geben, aber es sind nur drei Wechselfenster während des Spiels angedacht. Der Trainer müsste in der Halbzeitpause die anderen beiden Wechsel vollziehen. Aber all das ist Utopie, solange der Ball nicht wieder rollen darf. Die Fangruppen haben sich gegen eine Weiterführung der Bundesliga in Form von Geisterspielen ausgesprochen. Sie lehnen die Fortsetzung der Saison ab, weil ihrer Meinung nach die Ausrichtung der Spiele vom Geld getrieben ist und die Bundesliga in den Zeiten der Pandemie nicht für einen gesellschaftlichen Wandel sorgt. Die Politik ist sich uneins. Einige Ministerpräsidenten und Sportminister haben sich für eine Weiterführung ausgesprochen. Das letzte Wort wird aber Bundeskanzlerin Merkel haben.