Frauen-Handball-WM läuft gut für DHB-Auswahl
Die deutschen Handballerinnen starteten perfekt in die Weltmeisterschaft. Gegen Australien und Brasilien gelang ihnen ein klarer Sieg. Nun fängt in Japan die heiße Phase an. Der nächste Gegner wird Dänemark sein.

Torhüterin Dinah Eckerle Deutschland ist enorm stark.
Auf die Statistiken sollten die deutschen Handballerinnen nicht schauen. Diese sind ernüchternd, denn seit 19 Jahren konnte das deutsche Team keinen Sieg gegen die Däninnen erzielen. Aber irgendwann wendet sich das Blatt. Und die schwarze Serie könnte am Dienstag beendet werden. Bundestrainer Henk Groener setzt vor allem auf die außergewöhnliche Qualität der Torhüterin Dinah Eckerle. Seine Marschroute lautet: „Hinten Beton anrühren und die Dänen an uns abprallen lassen.“
Starke deutsche Abwehr
Die Abwehr der deutschen Handballerinnen funktioniert fast perfekt. Besonders stark ist die nur 1,70 Meter große Torhüterin Eckerle. Sie verfügt über sensationelle Reflexe und trat bisher im Turnier derart gefestigt auf, dass sich dies auf das Team überträgt. Die 24-jährige Torhüterin stört sich nicht an ihrer Körpergröße. Im Gegenteil, das scheint sie noch selbstbewusster agieren zu lassen. Im Auftaktspiel gegen Brasilien überzeugte sie auch die letzten Kritiker. Sie war die überragende Spielerin im Team. Beim zweiten Gruppenspiel gegen Australien gelang den deutschen Handballdamen ein 34:8-Erfolg. Und Eckerle sorgte dafür, dass Deutschland die wenigsten Gegentore bei einer WM seit 1993 kassierte. Bundestrainer Groener sagte lobend: „Mit der überragenden Dinah Eckerle hinten drin kann uns nicht so viel passieren.“ Der gebürtige Niederländer setzt, seitdem er die Frauen-Nationalmannschaft trainiert, auf die junge Torhüterin. Das hat sich jetzt ausgezahlt.
Tolle Laufbahn von Eckerle
Die Torhüterin Eckerle hat bereits eine beachtliche Karriere hinter sich. Schon mit 16 Jahren spielte sie als jüngste Spielerin in der Geschichte in der Bundesliga. Nur vier Jahre später startete sie erstmals für das deutsche Nationalteam. Jetzt ist sie 24 Jahre alt. Auf ihr Konto gehen acht Bundesliga-Spielzeiten auf sieben Meistertitel. In ihrem Interview erzählte Eckerle, dass sie ihre Energie aus viel Schlaf und der Liebe für Tattoos holt. Sie ist sich bewusst, dass ihr im deutschen Team eine Sonderstellung zuteil wird. Trotzdem bleibt sie auf dem Boden der Tatsachen. Immerhin will sie aktuelle Tabellenführung in der Gruppe B beibehalten: „Unsere Gruppe spielt verrückt. Wir wollen aber weiter Punkte sammeln.“ Denn für die DHB-Auswahl wäre es ein Traum, in die Hauptrunde einzuziehen. Außerdem sind die Punkte wichtig, um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Um bei Olympia dabei sein zu können müssen die deutschen Handballerinnen unter den Top 7 landen.
Chancen der deutschen Handballerinnen?
In den kommenden Tagen wird sich zeigen, welche Chancen das deutsche Team hat. Die ersten beiden Gruppenspiele fanden gegen Underdogs statt. Jetzt warten Welt- und Europameister sowie Olympiasieger auf die DHB-Auswahl. Zuerst kommt Dänemark dran, dann müssen die Deutschen gegen Frankreich ran und im Anschluss Südkorea bezwingen. Bei den letzten WMs und EMs hatten die deutschen Handballerinnen zum Teil heftige Niederlagen kassiert. Bundestrainer Groener weiß, „die, die jetzt kommen, haben’s in sich.“ Wenn aber die deutsche Abwehr weiterhin so stark und stabil ist, dürften die nächsten Gegner Probleme bekommen. Die Chancen, in die Hauptrunde einzuziehen, stehen damit gar nicht so schlecht.