Hertha und der Heimkomplex: Beendet die Alte Dame die Serie ausgerechnet im Berliner Derby?
Es ist angerichtet. Der zehnte Spieltag der Saison 2020/21 könnte kaum packender eröffnet werden. Denn ein Stadtderby steht auf dem Programm. Zum dritten Mal treffen in der 1. Bundesliga Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin aufeinander. Das Momentum spricht aktuell ganz sicher für die Eisernen.

Derby in Berlin: Hertha BSC eröffnet gegen Eisern Union am Freitag Abend den zehnten Spieltag in der 1. Bundesliga. Foto: PA Images
Doppelt so viele Punkte: Union ist der Favorit im Berliner Derby
Die Partie bei noch unbesiegten Rheinländern endete bekanntlich 0:0. Das ist für Hertha BSC aller Ehren wert. Das kann allerdings kaum von der Tatsache ablenken, dass Union Berlin eben doch in der leichten Favoritenrolle ins Match gehen wird. Denn die Eisernen liegen auf Rang sechs und haben bereits 16 Punkte ergattert. Hertha BSC? Die Alte Dame kommt gerade einmal auf die Hälfte an Zählern, liegt mit deren acht nur auf Rang 13, hat mehr Spiele verloren als zusammen gewonnen und unentschieden gespielt.
Nur ein mickriger Punkt erst im Olympiastadion
Vor allem aber eine Statistik macht der Mannschaft von Bruno Labbadia momentan das Leben schwer. Eine, bei der Hertha BSC noch schlechter abschneidet als etwa das Schlusslicht vom FC Schalke 04. Denn in der Heimtabelle steht Hertha selbst auf dem letzten Platz! Im Olympiastadion holten die Berliner bisher nur ein Unentschieden beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg. Elf Gegentore zu Hause sind ebenfalls der schlechteste Wert in der Heim-Defensive.
„Es geht nicht immer nur um Max Kruse!“
In der letzten Saison gewannen die Eisernen zwar das Derby zu Hause im Stadion An der Alten Försterei mit 1:0. Doch bei Hertha BSC kassierten sie eine 0:4-Abfuhr. In dieser Spielzeit scheint alles etwas anders zu sein. Was auch daran liegt, dass Max Kruse mittlerweile beim 1. FC Union spielt. Der geniale Offensivspieler befindet sich in starker Form. Sein 3:3 gegen Eintracht Frankfurt war ein Gedicht.
Kollege Robert Andrich warnt allerdings: „Ich kann nur weiterhin sagen, dass wir uns freuen, dass er so performt. Aber es geht nicht immer nur um Max Kruse. Alle sind wichtig.“ Und damit schwört er die Eisernen schon einmal aufs Derby ein. Denn ein weiterer Dreier – und Union hätte sich wohl endgültig und auch bis Weihnachten im oberen Tabellendrittel festgesetzt. Und für Hertha BSC fangen dann die Sorgen erst an. Nicht nur in den Heimspielen.