Inter Mailand ist Meister - und Conte der Righello der Serie A
Nicht wenige Experten waren auch in dieser Saison von einer Dominanz durch Juventus Turin in der Serie A ausgegangen. Doch es kam ganz anders. Während die „alte Dame“ strauchelte, schob sich Inter Mailand bereits am 22. Spieltag an die Tabellenspitze. Und diesen Platz gaben die Mailänder bis zum Ende der Saison nicht mehr her. Meistermacher Antonio Conte entzaubert damit nicht nur Juventus Turin, sondern macht sich selbst zum Righello (Herrscher) der Serie A.

Antonio Conte führte Inter Mailand zum 19. Scudetto der Vereinsgeschichte. / Foto: PA Images
“Herrschaft gestürzt“ Conte im Freudentaumel
Es ist vollbracht. Inter Mailand feiert vier Spieltage vor Saisonende den 19. Scudetto in der Geschichte des Clubs. Die Mannschaft von Antonio Conte musste für diese Entscheidung selbst gar nicht aktiv werden. Das 1:1 von Atalanta am Sonntag krönte die Mailänder zum Champion in der Serie A. Und Antonio Conte zum Meistermacher. Wieder einmal. Bereits 2011 führte er Juventus Turin als Trainer zum Meistertitel. Was dann folgte, war eine jahrelange Dominanz der Turiner. Auch Conte erklärte nach dem Titelgewinn jetzt: „Wir haben eine Herrschaft gestürzt, die neun Jahre hielt.“ Und weiter: „Es braucht Erfolge, um in die Inter-Geschichte einzugehen. Andernfalls bleibst du im gemütlichen Mittelmaß nur einer unter vielen.“ Für Conte ein absolutes No-Go.
Der Trainer von Inter hat seine Mannschaft in der Saison perfekt ausgerichtet. Conte erkannte, dass der schnörkellose Offensivfußball zum Zungeschnalzen nur bedingt im Blut der Mailänder liegt. Das Mittel zum Erfolg war ein tief stehendes und brutal schnelles Konterspiel. Mit einer historisch starken Defensive und gleich elf Siege in Folge nach dem Rückrundenstart.
Zukunft in Mailand nicht sicher
Obwohl Conte Inter nach jahrelanger Abstinenz wieder zum Titel führte, ist die Zukunft von ihm bei den Mailändern nicht gewiss. Conte schmiss bei Juventus damals hin, weil im die Bosse zu wenig Geld für die Champions League zur Verfügung stellen wollten. Die Eigentümer von Inter Mailand ließen in der Vergangenheit Ähnliches durchblicken. Gut möglich, dass Conte sich also zu einem finanzstärkeren Club verabschiedet. Genommen werden dürfte er in fast ganz Europa mit Kusshand.