Deutschland hat ein neues Schachtalent. Es handelt sich um den 14-jährigen Vincent Keymer. Er spielt gerade gegen die besten Profis der Welt und zeigt unglaubliche Leistungen. Deutschland erwartet sicher bald ein Schachboom, denn so ein außergewöhnliches Talent gab es schon lange nicht mehr. 
Vicent Keymer könnte einen Schachboom in Deutschland auslösen.
Schachexperten sind von dem jungen Nachwuchstalent Vincent Keymer begeistert. Mit 14 Jahren gehört der Deutsche bereits in die Liga der Besten. Zwar ist er noch kein Spitzenspieler, doch derzeit spielt er bei den Grenke Chess Classics in Karlsruhe und Baden-Baden gegen die Top-Profis dieser Welt. Selbst gegen den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen hielt sich der 14-Jährige in der ersten Runde mehr als gut. Der Weltmeister, dem es sonst nicht schwerfällt, zu siegen, hatte mit dem heftigen Wiederstand von Keymer nicht gerechnet. Carlsen benötigte sechs Stunden und 45 Minuten, um das junge Talent zu besiegen.
In dieser erstklassigen Partie gegen Carlsen zeigte sich, dass Vincent Keymer ein ernst zu nehmender Gegner ist. Für manche Experten gilt er als das größte deutsche Talent seit 50 Jahren.
Keymer nähert sich der Weltspitze
Ob und wann Keymer es in die Weltspitze schafft, ist derzeit nicht klar. Das liegt nicht an seinem Talent, sondern am Training. In anderen Ländern konzentrieren sich Spitzentalente ausschließlich auf Schach und machen nichts anderes mehr. Auch boomt Schach in vielen Nationen. Besonders beliebt ist das Spiel in den USA, China, Indien und Usbekistan. In Deutschland könnte durch Keymer ein neuer Boom entstehen. Er könnte das Zugpferd in der deutschen Schachszene sein, auf den alle warten.
Wie sieht die Schachszene heute aus? Die Dominanz von Spielern aus den Sowjetnationen ist vorbei. Zudem trainieren Profis heute einfach mit dem Computer und das auf höchstem Niveau. Die Computer stellen einen wichtigen Faktor für die Talente dar. Sie arbeiten mit künstlicher Intelligenz und konzentrieren sich nicht mehr nur auf die Verteidigung, sondern greifen auch an. Da die Computer besser spielen als die Menschen, können junge Nachwuchsspieler wie Keymer viel von diesen lernen und sich inspirieren lassen.
Schachwunderkind mit großem Erfolg
Im Teilnehmerfeld der Grenke Chess Classic ist der 14-jährige Keymer eindeutig der Jüngste. Das Turnier findet noch bis zum 29. April statt. Es ist das erste Mal in Deutschland, dass ein so junger Spieler an einem Weltklasseturnier teilnimmt. Qualifiziert hat sich der Nachwuchsprofi bei den Grenke Open in Karlsruhe, wo er das Turnier gewann. Insgesamt übertrumpfte er im letzten Jahr rund 50 Großmeister. Diesen Titel „Großmeister“ hat Keymer selbst noch nicht, doch würde er diesen absolut verdienen. Mehrfach zeigte er bereits, dass er es mit Schachprofis aufnehmen kann. Seine Leistung entspricht 2.800 Elo-Punkten. Das ist ein Niveau, das sich in der Weltspitze finden lässt.
Aktuell spielt Keymer für den Verein Schachfreunde Deizisau in Baden-Württemberg, der in der Bundesliga vertreten ist. Mit der U18-Nationalmannschaft holte der 14-Jährige schon zwei EM-Titel. Dass er sich bei den aktuell stattfindenden Chess Classic auch gegen andere Weltspitze-Spieler behaupten wird, ist keine Frage. Der Wert des Wunderkinds wird danach weiter ansteigen. Ihm winkt eine große Zukunft im Schach.