Olympia wird auf 2021 verschoben
Der Druck wurde für Japan zu groß: Japans Premierminister Abe kündigte jetzt an, dass die in Tokio geplanten olympischen Sommerspiele um ein Jahr verschoben werden.

Japans Premier Abe hat Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokyo angeordnet.
Der Präsident hatte stets betont, dass es sein Plan sei, trotz der Pandemie an dem Termin im Sommer 2020 festzuhalten. Die Kritik über seine Hinhaltetaktik wurde in den letzten Wochen und Tagen immer lauter. Vor allem forderten zahlreiche Athleten und Verbände eine Verlegung der Sommerspiele. Zuletzt verkündete Kanada, dass das Land nicht an den Sommerspielen teilnehmen würde. Auch Deutschlands Athleten kündigten einen Boykott an. Petra Platen, die Leiterin des Lehrstuhls für Sportmedizin und Sporternährung ist, sagte, dass es Humbug hoch drei gewesen wäre, wenn die über 10.000 Athleten aus 206 Ländern in Tokio zusammenkommen wären. „Die Verschiebung um ein Jahr ist das einzig sinnvolle. Es ist nicht nur aus sportmedizinischer und trainingswissenschaftlicher Sicht, sondern auch aus Fairness-Gründen ausgeschlossen, am Termin festzuhalten. Auch weil für die Athletinnen und Athleten in aller Welt derzeit völlig unterschiedliche Trainingsbedingungen herrschen.“
Druck durch die USA erhöht worden
Dass die Entscheidung, die Sommerspiele zu verschieben, letztendlich schneller, als vom IOC erhofft, getroffen wurde, liegt zum großen Teil an den USA. Sie hatten den Druck auf Japan und den IOC erhöht und das amerikanische Olympia- und Paralympische Komitee sprach sich gestern öffentlich dagegen aus, die Sommerspiele wie geplant stattfinden zu lassen. „Es ist mehr als klar, dass der Weg hin zu einer Verschiebung der vielversprechendste ist. Wir fordern das IOC dringend auf, alle Schritte einzuleiten, dass die Spiele unter sicheren und fairen Bedingungen durchgeführt werden“, hieß es in der Erklärung. Auch das britische Olympiakomitee BOA kündigte Maßnahmen an, wenn die Sommerspiele nicht verschoben werden würden. Unter anderem dachte das Komitee darüber nach, kein britisches Team nach Japan zu schicken. Viele andere Länder zogen nach. So forderten unter anderem Australien, Österreich und die Schweiz ebenfalls eine Verschiebung.
Umfragen zeigen, dass die Mehrheit für Verschiebung ist
Umfragen, die vom Berliner Meinungsforschungsunternehmens Civey durchgeführt worden sind, zeigten, dass die meisten Deutschen für eine Verschiebung von Olympia gewesen waren. So sprachen sich 83,4 Prozent wegen der andauernden Viruskrise für eine Verlegung der Sommerspiele aus. Nur 8,9 Prozent fanden, dass die Olympischen Sommerspiele am geplanten Zeitpunkt stattfinden müssten.
Das sportliche Mega-Event wird also jetzt auf 2021 verschoben. Wie sich die Verschiebung gestaltet, und welche Änderungen notwendig sind, wird in den kommenden Tagen bekannt werden. Nach der Pressekonferenz werden zudem weitere Details veröffentlicht.