Stress in Mainz: Profis streiken wegen Szalai-Rauswurf
Das beschauliche Mainz ist in der Fußball-Bundesliga eigentlich kein Ort für Skandale. Ausgerechnet hier spielt sich allerdings aktuell gerade ein Novum in der Geschichte der Bundesliga ab. Die Mainzer Profis befinden sich im Streik. Der Grund dafür liegt im Rauswurf von Team-Kollege Adam Szalai.

Keine Profis in Sicht: Beim 1. FSV Mainz 05 wird gestreikt. / Foto: PA Images
Szalai-Rauswurf in Mainz: Finanzielle Gründe
Beim 1. FSV Mainz 05 ist die Stimmung derzeit mehr als angeschlagen. Am Montag nach dem Auftaktspiel gegen RB Leipzig in der Bundesliga teilte der Verein seinem Stürmer Adam Szalai mit, dass nicht weiter mit ihm geplant werde. Der Ungar soll sich einen neuen Verein suchen und wurde vom Training freigestellt. Während der Club sportliche Gründe nennt, sehen die Kicker eine ganz andere Ursache als Trennungsgrund.
Szalai soll sich laut „Bild“ im Mannschaftsrat dafür stark gemacht haben, dass die Spieler ihr gestundetes Gehalt aus der Corona-Krise ausgezahlt bekommen. Demnach hatte der Club seinen Kickern dies zugesichert und versprochen, das Geld mit der ersten TV-Rate der neuen Saison zu zahlen. Wie die „Bild“ berichtet, möchte der Club von dieser Vereinbarung aber nichts mehr wissen und seinen Spielern gar nichts zurückzahlen.
Spieler streiken aus Solidarität zum Ungar
Das, und die Tatsache, dass Szalai für seinen Einsatz für das Team aus der Mannschaft geworfen wurde, sorgt in der Truppe für mächtig Aufruhr. Eigentlich wäre am gestrigen Mittwoch für 16 Uhr ein Mannschaftstraining angesetzt gewesen. Nach rund einer Stunde teilte die Presseabteilung mit, dass die Kicker streiken und nicht auf den Platz kommen werden. Offenbar keine einmalige Sache. Dem Vernehmen nach wollen die FSV-Profis so lange nicht normal arbeiten, bis der Verein die Sache mit Szalai aus der Welt schaffen konnte.
Ein denkbar ungemütlicher Start in die neue Saison für die Mainzer, die nach dem 1:3 gegen RB Leipzig eigentlich an Punkte kommen müssen. Mit der aktuellen Vorbereitung dürfte das am kommenden Samstag gegen den VfB Stuttgart jedoch enorm schwer werden. Am heutigen Donnerstag möchte sich der Verein zum Sachverhalt äußern. Entweder werden die Wogen als etwas geglättet – oder noch mehr Öl ins Feuer gekippt.