Super League: Aufstand erprobt, gnadenlos verzockt
Die Super League sollte das neue Aushängeschild im europäischen Fußball werden. Zumindest, wenn es nach dem Willen einiger Weniger gehen sollte. Zwölf Vereine und ihre Besitzer probten jüngst den Aufstand. Innerhalb weniger Stunden wurde dieser durch die gesamte Wucht des Fußballs jedoch bedingungslos zu Boden gerissen. Was bleibt, ist viel Frust auf Seiten der Widerspenstigen.

Florentino Perez (rechts) sollte der Chef der neuen Super League werden. Nun steht er vor einem Scherbenhaufen. / Foto: PA Images
“An Scheinheiligkeit nicht zu überbieten“
Sie haben den Aufstand geprobt und sind gnadenlos auf den Boden aufgeschlagen. Die zwölf Initiatoren-Vereine der geplanten Super League werden ihren Traum von der Mega-Liga nicht verwirklichen können. In ganz Europa gab es heftige Kritik gegen die Planungen, teils direkt vor Ort bei den Vereinen. Diese massive Wucht hat zu einem Umdenken geführt. Immer mehr Vereine zogen sich aus den Planungen zurück. Seit gestern ist offiziell klar: Die Super League wird es nicht geben.
Mittlerweile wissen das auch die Initiatoren. Kleinlaut und beschämt traten einige von ihnen vor die Presse und baten um Verzeihung. Bei den Fans kam auch das nicht sonderlich gut an. Viele Anhänger machten ihrer Wut in den sozialen Netzwerken Luft und warfen den handelnden Personen Scheinheiligkeit vor.
Wohl nicht der letzte Anlauf
Von einer Rettung des Fußballs kann allerdings auch trotz des Widerstandes gegen die Super League keine Rede sein. Obwohl sie gescheitert sind, dürften die Initiatoren weiter an ihren Plänen feilen. Auch, weil sie es müssen. Ein Großteil der Clubs leidet unter enormen Schuldenbergen. Die Super League wäre die Lösung des Problems gewesen. Das fällt nun erst einmal weg. Die Frage ist nur: Wie lange kann sich der Fußball mit seinen Fans noch wehren?